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Geschichte

Gnutz: Dieser auffällige Ortsname hat schon viele Namensforscher beschäftigt - mit mehr oder weniger sinnvollen Ergebnissen. 1320, dem Jahr der ersten schriftlichen Erwähnung, hieß es "Gnuttese". Die beiden letzten Buchstaben - so vermuten es einige Forscher - könnten auf einen heute nicht mehr vorhandenen See hinweisen. Doch mit dem ersten Namensbestandteil tut sich die Fachwelt schwer.

Fügen wir den verschiedenen Vermutungen eine weitere hinzu. Der Blick in das deutsche Postleitzahlenverzeichnis zeigt, dass es sich bei den meisten mit "Gn" beginnenden Orten um slawische Namen handelt. Und aus einer zeitgenössischen hiesigen Quelle wissen wir, dass im 12. Jahrhundert im Kirchspiel Nortorf Slawen lebten. Könnte es sich bei Gnutz um eine slawische Gründung handeln? Und ist der Name aus einem slawischen Begriff und dem deutschen Wort "See" zusammensetzt? Das herauszufinden bleibt Aufgabe für zukünftige Forschergenerationen.

Doch Gnutz besitzt nicht nur den geheimnisumwittertsten Ortsnamen des Amtes Nortorfer Land, sondern dort befand sich einst auch eine königliche Schäferei. Im Heimatbuch des Kreises Rendsburg heißt es: "Oestlich von Gnutz liegt Hofkamp. Hier befand sich eine Schäferei, die ein Zubehör des Rendsburger Amtshauses war. 1560 zählte sie 912 Schafe ohne die jungen Lämmer'. Um 1643/45 hatte sie 440 Schafe gehabt, wurde aber damals von den Schweden abgebrannt und ausgeraubt. ... 1652 schenkte sie König Friedrich III. seinem Kammerdiener Ernst Dietrich Wulf." Die königliche Schäferei in Gnutz war also in der frühen Neuzeit ein nicht unbedeutender Landwirtschaftsbetrieb, der dem Eigentümer bzw. einem etwaigen Pächter eine Menge Geld einbrachte - es sei denn, dass es zu solchen "Betriebsstörungen" wie 1643/45 durch die mit Dänemark im Krieg liegenden Schweden kam.

Eine weitere Besonderheit - ebenfalls auf landwirtschaftlichem Gebiet - vermutet man im holsteinischen Gnutz auch nicht: Hier wurde bis vor wenigen Jahren noch Tabak angebaut. Im Laufe der Jahrzehnte wurde der Tabakanbau in Gnutz rationeller und professioneller. So wurde nicht nur die Anbaufläche vergrößert, sondern auch die Anbaumethoden, Trocknungsanlagen und weitere technische Hilfsmittel wurden den modernen Erfordernissen angepasst. Zwei Eckdaten sind, quasi als Beleg, zu finden: In einem Zeitungsartikel von 1957 war die Rede noch von 10 ha Anbaufläche und in der jüngsten Ortchronik ist zu lesen, dass 1995 vier Gnutzer Tabakbauern noch immer rund 25 Hektar angebaut haben. Im Zuge immer weiterer Reformen und neuer Regelungen wurde der Anbau dann vor einigen Jahren eingestellt. Bis dahin dürfte aber so mancher Raucher den blauen Dunst aus Gnutzer Tabak ist die Luft gepustet haben.

Weiterführende Literatur 

  • Jürgen Kleen. Aus der Vergangenheit für die Gegenwart. Dorf-Chronik der Gemeinde Gnutz. Maschinenschriftlich. Gnutz o.J. [1962].
  • Erwin Fritschka und Siegfried Geiger. Chronik Gnutz. Gnutz 1998.

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